Unser Denkorgan hat die Wissenschaft seit jeher beschäftigt, anatomische Zeichnungen aus dem Mittelalter zeugen davon. Allerdings haben erst die in den letzten Jahrzehnten entwickelten bildgebenden Verfahren es erlaubt, die komplexe Struktur und Funktion der Nervenzellen zu entschlüsseln. Hatte man bis dahin nur totes, gefärbtes Material betrachten können, war es mit dem Aufkommen der Magnetresonanztomografie möglich geworden, ein arbeitendes, lebendes Gehirn zu beobachten.
Die ausgestellten Bilder der Ausstellung „Portraits of the Mind – Einblicke ins Gehirn“ basierten auf dem gleichnamigen Bildband des US-amerikanischen Neurowissenschaftlers Carl Schoonover. In seinem Buch folgt er den Spuren der neurowissenschaftlichen Forschung von der Antike bis zur Neuzeit und legt dabei den Fokus auf die Methoden, mit denen Forscher damals und heute dem Gehirn seine Geheimnisse zu entlocken versuchten. Die Bilder wurden ergänzt durch Aufnahmen, Filme und Exponate aus der neurowissenschaftlichen Forschung des Deutschen Primatenzentrums, der Biomedizinischen NMR Forschungs GmbH und dem Zentrum Anatomie der Universität Göttingen.
Hochauflösende mikroskopische Bilder und spezifische Färbemethoden zeigten kleinste Zellen und Strukturen im Gehirn. Daneben gewährten beeindruckende MRT-Aufnahmen tiefe Einblicke in die Anatomie und Funktion der Gehirne von Affen und Menschen. Neben insgesamt 34 Bildern und filmischen Darstellungen luden interaktive Exponate die Besucher zum Testen der eigenen Hirnleistung ein. Insgesamt besuchten 473 Gäste die Ausstellung am DPZ – entweder als Einzelpersonen oder im Rahmen von Gruppenführungen.
Die Ausstellung wurde mit freundlicher Unterstützung vom Haus der Wissenschaft in Braunschweig realisiert. Dort wurden Teile der Sammlung Schoonovers im Jahr 2011 unter dem Titel „Bilder des Gehirns – Einblicke in unsere Schaltzentrale“ gezeigt.